Bernhard M. Schulz
Liebe ist ganz anders
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Über zweitausend Erzählungen und Kurzgeschichten verfasste Bernhard M. Schulz (1913-2003) im Laufe seines langen Lebens für Tageszeitungen, Zeitschriften, Kalender, Lesebücher und Anthologien. Die Feuilletons, die täglich unter den Kürzeln „bezet“ oder „B.S.“ in der Neuen Osnabrücker Zeitung und ihrer Vorgänger wie die Neue Tagespost erschienen, sind kleine Meisterwerke, die Impromptus eines schreibenden Chopin. Seine Prosastücke wurden mit denen seines Vorgängers Victor Auburtin und den Kalendergeschichten von Friedrich Peter Hebel verglichen und in der Presse wurde er als „dörflicher Böll“ bezeichnet.
Die vorliegende Auswahl enthält einige der schönsten Erzählungen des Autors über die Liebe im weitesten Sinne. „Rosita am schwankenden Mast“ erzählt von einer Teenagerliebe, „Johann und die Dörfchens“ zeigt uns die liebebedürftige Seele eines kreativen Bastlers von Weihnachtsgeschenken für die Dorfkinder, „Die Stunde beim Zeus“ handelt von einer gelungenen Vater-Sohn Beziehung.
Karikaturen von Fritz Wolf begleiten die Erzählungen von Bernhard M. Schulz.
Über zweitausend Erzählungen und Kurzgeschichten verfasste Bernhard M. Schulz (1913-2003) im Laufe seines langen Lebens für Tageszeitungen, Zeitschriften, Kalender, Lesebücher und Anthologien. Die Feuilletons, die täglich unter den Kürzeln „bezet“ oder „B.S.“ in der Neuen Osnabrücker Zeitung und ihrer Vorgänger wie die Neue Tagespost erschienen, sind kleine Meisterwerke, die Impromptus eines schreibenden Chopin. Seine Prosastücke wurden mit denen seines Vorgängers Victor Auburtin und den Kalendergeschichten von Friedrich Peter Hebel verglichen und in der Presse wurde er als „dörflicher Böll“ bezeichnet.
Die vorliegende Auswahl enthält einige der schönsten Erzählungen des Autors über die Liebe im weitesten Sinne. „Rosita am schwankenden Mast“ erzählt von einer Teenagerliebe, „Johann und die Dörfchens“ zeigt uns die liebebedürftige Seele eines kreativen Bastlers von Weihnachtsgeschenken für die Dorfkinder, „Die Stunde beim Zeus“ handelt von einer gelungenen Vater-Sohn Beziehung.
Karikaturen von Fritz Wolf begleiten die Erzählungen von Bernhard M. Schulz.
Zusätzliche Informationen
Abmessungen | 12 × 19 cm |
---|---|
Autor | Bernhard M. Schulz |
Herausgeber | Ansgar Schulz-Mittenzwei |
Karikaturen | Fritz Wolf |
Vorwort | Maria Regina Kaiser |
ISBN | 9783946112921 |
Auflage | |
Seiten | 200 |
Veröffentlicht | 18. Januar 2024 |
2 Bewertungen für Liebe ist ganz anders
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Sammlung von 36 heiteren bis tragischen, insgesamt nachdenklich stimmenden kurzen Erzählungen rund um das Thema Liebe aus vier Jahrzehnten
Dieser Band enthält eine Auswahl der schönsten Erzählungen von Bernhard M. Schulz (1913-2003) über die Liebe in weitestem Sinne. Er arbeitete als Redakteur, Lektor und freischaffender Journalist in Eckernförde, Hannover und Berlin und hat Romane, Erzählungen und Kurzgeschichten veröffentlicht.
Die Geschichten sind nur wenige Seiten lang, jede lässt uns in eine völlig andere Welt eintauchen, wir begegnen unterschiedlichen Menschen aus vier Jahrzehnten.
„Bescheiden war sie vor allem in dieser Sache mit dem schönen Assessor, den sie von der ersten Stunde seines Wirkens in der Rechtsanwaltsfirma liebte.“ („Liebe im Büro“ 1963, S. 81). In allen geht es um die Liebe, nicht nur verstanden als romantische Liebe, sondern Liebe in weitestem Sinne, von der Liebe innerhalb der Familie, zu Gegenständen oder Tätigkeiten bis hin zur Nächstenliebe. Jeder Geschichte ist eine Karikatur von Fritz Wolf, dem Karikaturist der Neuen Osnabrücker Zeitung vorangestellt.
Die erste Geschichte aus dem Jahr 1959 trägt den Titel „Rosita am schwankenden Mast“. Es geht darin um einen Zirkus, eine Geschichte, die mich umgehend fasziniert hat, weil ich mich als Kind auch so danach gesehnt habe, einfach mit einem Zirkus mitzureisen. Das, was mir an den Erzählungen so gut gefallen hat, ist, dass sie von einer anderen Welt handeln, in der eben das Gastieren eines Zirkus in der Stadt noch etwas ganz Besonderes war, in der man Waren in Kolonialwarenläden kaufte, in der „alle anderen Jungen in meiner Klasse ebenfalls Briefträger werden wollten. Sie alle miteinander wollten Liebesbriefe, Geldanweisungen und Weihnachtspäckchen verteilen und die Menschen glücklich machen.“ (Ich war Goldschmidts Junge, 1976, S. 105). Es ist so oft ein einfaches und ein hartes Leben, wenn wir von einem Jungen lesen, der in die Sommerfrische geschickt wird, um dort aufgepäppelt zu werden, eine Zeit voller Entbehrungen, aber auch voller Freuden, die man sich heute in einer Welt des Konsums und des Überflusses so nicht mehr wirklich vorstellen kann.
Es ist nicht nur eine andere Freizeitwelt, sondern auch eine andere Arbeitswelt, in den Kontoren oder mit umherreisenden Tanzlehrern und Bauchladenverkäufern, mit Wartezimmerfräuleins und einem Nachtwächter, der einen „Job“ („Job war ein Wort, das die Amerikaner mitgebracht hatten“, „Nachtwächter spielt Weihnachtsmann, 1960, S.180) als Weihnachtsmann annimmt.
Mir hat es eben besonders gut gefallen, dass sie authentische Zeitzeugnisse sind, die den Geist der jeweiligen Epoche besser einfangen, als es jeder historische Roman kann. Von den 1950er Jahren, eine Phase des Aufbaus, die zum einen noch von Entbehrungen und harter Arbeit geprägt ist, in der sich auf der anderen Seite aber auch eine Jugendkultur entwickelt (schön ist die Geschichte, in der eine Millionärstochter mit einem Jungkoch davonläuft), in der die Menschen wieder Hoffnung auf eine neue, andere Zukunft haben, bis hin zu den 1980er Jahren mit den Berührungen mit den Gastarbeitern, hier vor allem mit den Italienern.
Die Geschichten sind kurz, aber sprachlich klar und prägnant und gehaltvoll. Man kann gut immer mal zwischendurch eine Erzählung lesen und sie zum Ausgangspunkt für eine anregende Unterhaltung bei Tee und Keksen oder Wein und Käse nehmen oder man kann sich durch sie zum Nachdenken anregen lassen, über die Menschen, die ihre Streifzüge durch das Buch machen, über ihre Schicksale, ihre Lebensentscheidungen oder über das eigene Leben, denn sie sind humorvoll, aber auch tiefsinnig.
Test-LR –
Über die Liebe – Besondere Erzählungen
Meine Kurzmeinung:
———————–
Das Titelbild zeigt eine Karikatur des Zeichners Fritz Wolf, die aus dem Buch stammt. Sie ist einerseits lustig, aber bei genauerem Hinsehen macht sie auch neugierig, wie dieses scheinbar unterschiedliche Paar miteinander verbunden ist. Es zeigt definitiv Humor und lädt zum Aufschlagen des Buches ein.
Diese Sammlung enthält insgesamt 36 Kurzgeschichten des Journalisten und Redakteurs Bernhard M. Schulz, der das Thema aus sehr verschiedenen Blickwinkeln betrachtet. Es geht nicht nur um Paarbeziehungen, sondern auch um Liebe in der Familie, Liebe zu seinen Mitmenschen allgemein oder die Liebe zu Gegenständen.
Ich war sehr überrascht von seinen Geschichten. Sie sind oft anders, als die jeweilige Überschrift vermuten lässt. Es gab eher tragische Geschichten, aber auch amüsante und humorvolle. Besonders gefallen haben mir vor allem die positiven Erzählungen wie „Die kleinen süßen Gräuel“ oder „Der Weg zu Elske“ mit einem Happy End. Aber es gab auch viele andere sehr gute.
Was allen Geschichten gemein ist, ist der genaue Blick auf das scheinbar Banale. Der Schriftsteller hat einen Sinn für die feinen Dinge im Leben und scheint eine gute Beobachtungsgabe zu haben, was mir sehr gefiel. Seine Erzählungen schaffen es, den jeweiligen Zeitgeist einzufangen. Man wird immer wieder überrascht, da sie oft anders verlaufen, als der Titel vermuten lässt.
Zur Einordnung der Geschichten ist es hilfreich, dass an ihrem Beginn das Entstehungsjahr genannt wird. Sie sind überwiegend in der Nachkriegszeit im Zeitraum 1950-1980 erschienen. Häufig wird das Nachwirken des Krieges auf die Gesellschaft geschickt in die Handlungen eingebaut, dieses zentrale Thema war dem Autor immer wieder ein Bedürfnis. Dennoch gewinnt es nicht die Oberhand, und das Zwischenmenschliche bleibt im Vordergrund.
Vor jeder Erzählung ist immer eine Schwarz-Weiß-Karikatur von Herrn Wolf eingefügt. Diese hat häufig auf den ersten Blick nicht direkt mit der ihr nachfolgenden Geschichte zu tun, lockert die Sammlung aber auf und manche Zeichnungen bringen einen zum Schmunzeln und Sinnieren.
Mir gefiel diese Mischung außergewöhnlicher Kurzgeschichten rund um die Liebe samt den Illustrationen sehr gut. Ich freue mich darauf, weitere Werke des Autors zu lesen.
Fazit:
———————–
Außergewöhnliche Kurzgeschichtensammlung über die Liebe im weiteren Sinne mit oft humorvollen Illustrationen gemischt