Dana Polz
Die absonderliche Besessenheit des Fräulein Grisell. Novelle
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Juwelier Severin Bukolic weiß genau, welcher Schmuck seinen Kundinnen steht und welcher nicht. Leidlich kompromissbereit gelingt es ihm in den allermeisten Fällen, den richtigen Schmuck an die richtige Frau zu bringen. Bis eines Tages die geheimnisvolle Selene Grisell seinen Laden betritt …
Polz’ Novelle beschreibt die sinistre Begegnung des eigenwilligen Juweliers Severin, einen kompromisslosen Mann von wenigen Worten mit dem exzentrischen Fräulein Grisell. Die Autorin lässt den Leser in ein finsteres Tal absteigen. Macht neugierig. Wirft Köder aus. Lässt nicht locker. Der Tanz auf der Polz’schen Bühne endet nicht. Diszipliniert wird er bis zum Ende durchgehalten. Brillant und kunstvoll erzählt!
MARKUS BECKER
Juwelier Severin Bukolic weiß genau, welcher Schmuck seinen Kundinnen steht und welcher nicht. Leidlich kompromissbereit gelingt es ihm in den allermeisten Fällen, den richtigen Schmuck an die richtige Frau zu bringen. Bis eines Tages die geheimnisvolle Selene Grisell seinen Laden betritt …
Polz’ Novelle beschreibt die sinistre Begegnung des eigenwilligen Juweliers Severin, einen kompromisslosen Mann von wenigen Worten mit dem exzentrischen Fräulein Grisell. Die Autorin lässt den Leser in ein finsteres Tal absteigen. Macht neugierig. Wirft Köder aus. Lässt nicht locker. Der Tanz auf der Polz’schen Bühne endet nicht. Diszipliniert wird er bis zum Ende durchgehalten. Brillant und kunstvoll erzählt!
MARKUS BECKER
Zusätzliche Informationen
Abmessungen | 13 × 15 cm |
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ISBN | 9783689350055 |
Auflage | 1. Auflage 2024 |
Erscheinungstermin | 28. August 2024 |
Covergestaltung | Elias Rahimi |
Coverzeichnung | Thomas Laddach |
5 Bewertungen für Die absonderliche Besessenheit des Fräulein Grisell. Novelle
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Was für Jean-Baptiste Grenouille das Parfüm ist, ist für Severin Bukolic der Schmuck.
Severin, der Protagonist in Dana Polz‘ Novelle „Die absonderliche Besessenheit des Fräulein Grisell“, ist Juwelier – und womöglich der erste und einzige gänzlich antikapitalistische Juwelier. Denn verkauft wird nur, wenn der Schmuck zur Person passt – oder vielleicht auch die Person zum Schmuck. Wie behutsam man da vorgehen muss, weiß Severin: „Wuchtige Stecker würden ihren Kiefer betonen und aus ihr eine Bulldogge machen.“ (S. 30) Charmant!
Und das titelgebende Fräulein Grisell (die Beinah-Bulldogge)? Dachte sich womöglich nicht viel, als sie das Juweliergeschäft betrat und von den funkelnden Vitrinen angezogen wurde. Absonderlich und in ihrer Art besessen sind sie gleichermaßen. Ebenso gut hätte der Titel auch „Die absonderliche Besessenheit des Junker Bukolic“ lauten können. Wenn sich da mal nicht zwei gefunden haben.
Polz überzeugt in ihrer Novelle einmal mehr mit einer klaren, unverschönten Sprache, die nichts verstecken will. Der Stil ist mitunter kühl und distanziert, schafft es aber dennoch, beizeiten ins Phantastische abzuheben. Und dann ist da noch der ganz eigene Polz’sche Humor, der besonders im Dialog seine Entfaltung erfährt und die fein gezeichneten Figuren plastisch und greifbar werden lässt: „Schöön, schöön, jaa, jaa.“ (S. 68)
Schöön, schöön, jaa, jaa – und unbedingt lesenswert!
Gabriele Hartmann –
Wüsste man nicht, dass das Buch „Die absonderliche Besessenheit des Fräulein Grisell“ von Dana Polz stammt, würde man denken, es stamme von Dana Polz. Weiß man, dass das Buch von Polz stammt, fragt man sich, wie es ihr mit spielerischer Leichtigkeit gelingt, die Leserschaft 70 Jahre in der Zeit zurückzuversetzen, ohne konkret anzudeuten, wann die Erzählung eigentlich spielt. Wendungen wie „Männer in Pelz“ oder „Fräulein“ sowie die Erwähnung des Schriftstellers „Gustav Meyrink“, vorgeblich Mieter der verwohnten Wohnung Grisells, dessen Namen man mit okkulten* Schlüsselromanen („Golem“, „Das grüne Gesicht“ …) in Verbindung bringt, öffnen das nur lose angelehnte (Badezimmer-) Fenster in die Zeit nach 1930 und vor morgen. *Gegen Ende der Novelle wird die Handlung tatsächlich esoterisch.
Es sind selbstgeschöpfte Plurale wie „Amethysten“, seltene Namen wie „Tamina, Severin, Selene“ … kreative Wortkombinationen wie „atem-arme Sekunden“ … kontrastierende Aufzählungen aus der Maschinenpistole wie: „Schatulle. Atem. Schweigen.“ …, die Polz’ Sprache der breiten Fläche entheben. Und dann ist da allenthalben noch dieser schwebende Punkt • Mittelpunkt zwischen zwei Satzteilen … Symbol einer Trennung, ohne die Verbindung aufzugeben.
Da soll es Schreibende geben, die sich künstlicher Intelligenz (KI) bedienen. Nicht immer merkt man es den Texten an. Polz’ Text setzt den Maßstab.
Sylvia –
Nicht nur das esoterisch interessierte Fräulein Grisell ist absonderlich. Auch Severin, der sie wahnhaft verfolgt, weil sie seiner Meinung nach die falschen Juwelen trägt, ist ein reichlich absonderlicher Juwelier. Im Grunde ist aber die ganze Novelle durch und durch absonderlich: dieser elegante Stil, ironisch, kühl und bewegend zugleich. Dieser scharfe Blick in die Abgründe der Charaktere, der Ekelhaftes und Grausamkeiten nicht aussparen mag. Vor allem der surrealistische Witz dieser Autorin nimmt mich für sie ein, und ich möchte gerne mehr von ihr lesen.
Mathias Scherer –
Bereits das „Fräulein“ im Titel deutet auf ein gewagtes Werk hin. Würde doch allein dieser Begriff – schon seit einem halben Jahrhundert aus dem offiziellen Sprachgebrauch getilgt – so manche Sprachwächter*innen auf den Plan rufen. Dabei ist das titelgebende Fräulein gar nicht mal die Hauptfigur dieser absonderlichen Geschichte, sondern eigentlich ihr männliches Gegenstück, der nicht minder absonderliche Juwelier Severin Bukolic. Auch hier ist die Namensgebung kein Zufall: Dana Polz spielt damit geschickt auf die Bukolik an, die uralte Dichtkunst aus dem Leben der Rinderhirten und im übertragenen Sinne auf die ländliche Idylle schlechthin. Denn größer könnte der Kontrast zu der Geschichte, die uns Dana Polz erzählt, nicht sein, denn mit Idylle hat die rein gar nichts zu tun. Vielmehr geht es um einen grotesken Zweikampf zwischen dem Fräulein Selene Grisell und dem Juwelier Severin Bukolic um Schmuck, genauer gesagt um Amethyst-Schmuck. Er hat ihn – sie will ihn haben. Nun wohnt dem Amethysten bekanntlich kein besonderer Wert inne, früher war er gar nur als Halbedelstein abgetan. Doch darum geht es dem Fräulein gar nicht. Auf Bukolics Frage, die er ihr bei der ersten Begegnung in seinem Juweliergeschäft stellt, was sie denn an Amethysten finde, sagt sie nur: „Die Farbe. Ich denke, es ist die Farbe.“ Was so vorsichtig beginnt, entwickelt sich bald zur Besessenheit. Sie will diesen Schmuck um jeden Preis. Aber des Juweliers Eigenart ist es, selbst zu entscheiden, welcher Schmuck zu welcher Frau passt. Und er entscheidet im Falle der Amethysten gegen das Fräulein Grisell. „Kein Amethyst für diese Frau“, lässt uns Dana Polz an seinen Gedanken teilhaben, „Amethysten waren fordernd, eigenwillig, schonungslos – sie verweigerten ihrem Träger alles, wenn er nicht aus sich heraus brillierte.“ Also verzichtet er lieber auf das Geschäft, als seinen Sinn für Ästhetik zu verraten. Mag sein, dass es solche gewinn-unwilligen Juweliere tatsächlich nicht gibt. Aber in Dana Polz‘ Novelle ist es der Besessenheit ihres Protagonisten geschuldet. Dennoch lässt er sie in einem Anflug von Sadismus den Schmuck probeweise anlegen, wohlwissend, dass er ihn ihr nicht verkaufen wird, für kein Geld der Welt. Denn: „Heute war er in launischer, grausam-freudiger Stimmung“. In einer absurden Abfolge der Geschehnisse, höchst kunstvoll konstruiert und sprachgewaltig formuliert, lässt Dana Polz anschließend den Besitz an dem Schmuck mehrfach zwischen den beiden Kontrahenten hin- und herwechseln. Bis schließlich der Zweikampf in einem gewaltsamen Höhepunkt kulminiert und endet. Wer die Novelle von Anfang an aufmerksam liest,
wird sich am Ende an die Rückblende in Severins Kindheit erinnern („Er wollte eine Bärin töten.“) und sich fragen, ob ihm dieser skurrile Kindheitstraum wohl in Erfüllung geht. Dana Polz gelingt mit ihrer Novelle – nach ihrem Roman „Der Schmierfink“ und ihrer Erzählung „Fragil“ – wieder einmal ein Kabinettstückchen, das streckenweise an das absurde Theater erinnert und immer wieder Textstellen enthält, die den Leser unweigerlich grinsen lassen. Ein absolut lesenswertes kleines Büchlein für Freunde des „Absonderlichen.“
Karen Aydin (Verifizierter Käufer) –
Literarisches Schmuckstück, das mir großes Vergnügen bereitet hat!
In diesem Roman geht es um den Juwelier Severin Bukolic. Er verkauft seinen Kundinnen nur Schmuck, der ihnen steht, der ihre Vorzüge zur Geltung bringt, ihre Persönlichkeit unterstreicht. Wenn der Schmuck nicht zur Trägerin passt, lehnt er es ab, ihn zu verkaufen. Eines Tages kommt eine Frau in sein Geschäft, die nichts anderes tun könnte als den ganzen Tag Amethysten zu betrachten. Doch „Amethysten waren fordernd, eigenwillig, schonungslos – sie verweigerten ihrem Träger alles, wenn er nicht aus sich heraus brillierte.“ Severin lehnt es also ab, der Kundin den Schmuck zu verkaufen, doch Fräulein Grisell hat ihren eigenen Willen.
Es gibt einige Romane, in denen Buchhändler das richtige Buch für die Kunden finden – dieses schmale, aber gehaltvolle literarische Schmuckstück war ganz klar das richtige für mich! Es hat mir großes Vergnügen bereitet!
Herrlich. Mit dieser Ausgangsituation entspinnt sich eine wunderbare Geschichte, die irgendwie surrealistisch ist, irgendwie britisch in ihrem Humor und vor allem erfrischend anders, was an den rubinroten Grenzüberschreitungen, an den in allen Spektralfarben schillernden Charakteren, den diamantfunkelnden Bildern, und an der saphirfrischen klaren Sprache liegt.
So viele Romane bewegen sich in Plot und Charakteren auf ausgetretenen Pfaden. Fast scheint es, als würden die Autoren Angst haben, den Weg zu verlassen, die Wiese, Felder und Wälder zu betreten, die abseits dieses Pfads liegt. Dana Polz reißt das Schild „Bitte nicht betreten“ heraus und tanzt mit ihm eine eigens kreierte Mischung aus Wiener Walzer, Tango und Samba.
Ich empfehle dieses Buch (das gut einen Amethysten auf dem Cover vertragen hätte) zu einem Cafébesuch zu tragen, vorzugsweise zu ungebürsteten Haaren und einem eleganten Seidenkleid und sehr hohen Absätzen, oder in der Bahn, zu einem strengen Sleek-Bun mit abgetragenen Jeans und Regenbogensocken an den Füßen, die man auf den Schoß des gegenüber sitzenden Reisenden legt, während man gemeinsam Champagner trinkt und sich gegenseitig aus dem Roman vorliest.